Meine Geschichte? Deine Geschichte!

08.04.21, 09:26
Eva Rott
JMD Kalender_013

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote wie z.B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen zum Thema Bildung. Das zurück liegende Jahr 2020 ist geprägt von der Corona- Pandemie, in der zahlreiche integrationsfördernde Maßnahmen nicht oder vielfach nur sehr eingeschränkt angeboten wurden.

An dieser Stelle werden beispielhaft zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor 1-5 Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet.
Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch in Hinblick aus die Corona- Pandemie stellvertretend für viele andere junge Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind und sie mehr als bemüht sind, Deutschland in seiner
Vielfalt kennen- und verstehen zu lernen. Deutlich wird auch, dass individuelle Integrationsprozesse Zeit beanspruchen, von Rückschlägen begleitet und Feindseligkeiten erlebt werden. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch sehr motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen und wünschen sie sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird.

Vorgestellt wird auch das Team des JMD Euskirchen, die Kollegin des NRW- Projektes "Gemeinsam klappt´s – Durchstarten in Ausbildung und Arbeit" sowie die Fachbereichsleiterin "Jugendsozialarbeit" unserers Trägers, der KJA Bonn.

Die Corona- Pandemie erschwert Integrationsbemühungen zahlreicher zugewanderter und geflüchteter jungen Menschen – unser Jugendmigrationsdienst Euskirchen bleibt mit seinem Träger und seinen Kooperationspartnern immer besorgt, Kontakte zu den jungen Menschen während und über die Pandemiezeiten hinaus zu pflegen und deren Integrationsbereitschaft aufrecht zu erhalten.

Alle Geschichten sind Teil des jährlichen JMD-Kalenders des Jugendmigrationsdienstes Euskirchen.

Man sollte nie den Mut verlieren

Maryann Igbonekwu, 27
Nigeria | Weilerswist

 

„Was mir am meisten in Deutschland gefällt, ist die viele Hilfe, die ich erfahren habe.
Ich konnte mit Hilfe des Jugendmigrationsdienstes einen Integrationskurs besuchen, den ich gut abschließen konnte.

Nun suche ich eine Ausbildung als Altenpflegerin.
Ich habe schon viele Bewerbungen geschrieben, aber leider noch keinen Erfolg.
Ich denke, dass alles durch Corona in diesem Jahr ein bisschen schwieriger ist.

In Nigeria bin ich zwölf Jahre in die Schule gegangen.
Nach dem Unterricht habe ich immer auf Kinder aufgepasst.

Ich mag es, mit Menschen zu arbeiten.
Mein großes Hobby ist das Singen und Tanzen.
Früher habe ich sogar professionell getanzt.
Heute tanze ich oft zu Hause zusammen mit meiner kleinen Tochter.

Für sie und für mich wünsche ich mir, eine gute Arbeit zu finden, damit wir ein schönes Leben führen können.
Und auch die eine oder andere Reise unternehmen können.“