Das internationale Projekt „Empowered by ACTion – Civic Education Crossing Borders“ stärkt junge Geflüchtete und zeigt ihnen Wege auf, sich gesellschaftlich und politisch einzubringen. Im Mittelpunkt stehen Empowerment, Teilhabe und kreative Ausdrucksformen, die junge Menschen über Ländergrenzen hinweg verbinden. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen Partnerorganisationen aus Polen, Ungarn, Tschechien und Deutschland. Ziel ist es, die politische Bildungsarbeit mit jungen Geflüchteten weiterzuentwickeln und zu professionalisieren. Das Projekt besteht aus zwei parallelen Schwerpunkten:
- internationale Trainings für Fachkräfte mit neuen, kreativen und diskriminierungssensiblen Methoden
- Treffen von festen Jugendgruppen („Lokalgruppen“) in jedem Partnerland, in denen junge Geflüchtete ihre Erfahrungen einbringen und eigene Projekte entwickeln, z. B. Theaterstücke, Social-Media-Beiträge oder andere kreative Aktionen
Vom 12. bis 16. Mai 2025 fanden die ersten internationalen Fachkräftetrainings in Deutschland statt. An zwei dieser Tage nahm die Kollegin des Jugendmigrationsdienstes, Joanna Profic-Wolski, teil. Dort lernte sie Methoden und Ansätze aus den Partnerländern kennen und konnte sich intensiv mit Kolleg*innen aus Polen, Tschechien, Ungarn und Deutschland austauschen. Die nächsten Schritte stehen bereits fest:
- November 2025: Training in Prag – kreative Methoden der politischen Bildung
- Mai 2026: Training in Budapest – Theater der Unterdrückten nach Augusto Boal
- Abschluss in Polen: Großes Get-Together-Event, bei dem Jugendliche und Fachkräfte aus allen Ländern zusammenkommen, ihre Projekte präsentieren und neue Perspektiven für Engagement und Partizipation entwickeln
Die lokale Jugendgruppe wurde vom Jugendmigrationsdienst Rhein-Sieg-Kreis zusammengestellt. Mitarbeitende aus dem linksrheinischen Bereich haben Jugendliche aus dem Rhein-Sieg-Kreis sowie junge Menschen, die bereits Unterstützung beim Jugendmigrationsdienst erhalten haben, in das Projekt eingebunden. Dabei wurde besonders nach Jugendlichen gesucht, die Interesse an Mitgestaltung und Austausch zeigten und offen für etwas Neues und Herausforderndes waren. Die Sprache sollte dabei kein Hindernis sein – im Gegenteil: Jede und jeder sollte die Möglichkeit bekommen, sich zu öffnen, die eigene Geschichte – auch die Fluchtgeschichte – zu erzählen und sich auf kreative Weise auszudrücken. So entstand eine engagierte Gruppe junger Menschen mit vielfältigem kulturellem Hintergrund – aus Afghanistan, Iran, Russland, Nigeria, der Ukraine und Angola, die nun mit viel Energie und Ideenreichtum Teil des Projekts ist.
Am 30. September fand im Caritashaus Meckenheim eine Infoveranstaltung statt, zu der 14 interessierte Jugendliche kamen. Die Projektverantwortlichen Judith Schäfer-Feldhoff und Peter Kirschbaum stellten die Ziele und Inhalte des Projekts vor. Das Interesse der Jugendlichen war groß, aktiv mitzuwirken und sich zu engagieren. Kurz darauf folgte das erste zweitägige Treffen am Wochenende, am 4. und 5. Oktober, in der Jugendakademie Walberberg. In der besonderen Atmosphäre des Hauses auf dem Berg erlebten die Teilnehmenden mit zwei Referentinnen zwei intensive Tage voller Austausch, Kreativität und Teamgeist. Joanna Profic-Wolski begleitete zu Beginn die Jugendlichen und konnte die spürbare Aufregung, Motivation und Neugier innerhalb der Gruppe deutlich wahrnehmen. Schon beim Kennenlernen zeigte sich das große Potenzial der Gruppe: Musik, Malerei, Schach, Architektur – die Talente sind vielfältig, die Begeisterung groß. Die Jugendakademie Walberberg und der Jugendmigrationsdienst Rhein-Sieg-Kreis freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit und die kommenden Schritte im Projekt.
