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JMD-Kalender Monat April:Willkommen in Dahlem: Shanni aus der Ukraine

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Erst wenn wir alles völlig verloren haben, erlangen wir die Freiheit.

„Ich bin erst seit Ende August 2024 in Deutschland. Hier lebe ich mit meiner Familie und den Großeltern. In der Ukraine habe ich zuletzt an der Universität Multimedia Design studiert. Das führe ich von hier aus online fort. Im Januar kann ich endlich einen Integrationskurs besuchen. Ich möchte die deutsche Sprache sehr gut beherrschen können. Dann kann ich vielleicht an einer deutschen Uni weiterstudieren. Mein Plan B ist eine Ausbildung zu absolvieren. Aber ich habe viele Träume, zum Beispiel eigene Cartoons zu entwickeln und zu zeichnen. Hier habe ich viele Ideen im Kopf. Ich liebe es, Figuren, auch Fantasiefiguren, zu zeichnen. Neben meinen Hobbys Sport und Musik hören arbeite ich als Make-up- und Nail-Artistin. Wichtig ist mir, später eine vielseitige Person zu sein. Ich liebe das künstlerische Arbeiten, aber mir ist auch wichtig, menschlich zu sein. Ich liebe es, zu helfen.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

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Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2025 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.