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JMD-Kalender Monat Juni:Willkommen in Euskirchen: Oleksii aus der Ukraine

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„Ich bin erst Ende Mai 2024 nach Deutschland gekommen. Jetzt besuche ich einen Integrationskurs und lerne fleißig Deutsch. In der Ukraine habe ich vier Jahre auf einem College Ingenieur für Schweißtechnik gelernt. Mein zweiter Beruf ist Schweißer. Aber ich glaube nicht, dass ich in diesen Berufen arbeiten möchte. Zuerst will ich den Integrationskurs gut abschließen, dann arbeiten. Ich habe viel Erfahrung in der Herstellung von Sushis, habe schon als Techniker und als Installateur gearbeitet. Ein möglicher Zukunftsplan ist, mit meinen Cousinen, die auch hier leben, ein Geschäft zu gründen, in dem Susi hergestellt wird. Aber da rechnen wir mit mehr Erfolg in einer Großstadt, vielleicht Düsseldorf oder Köln. Neben Computerspielen und Musik hören mache ich gerne Sport. Ich fahre gerne Rad und repariere mein Rad und die Räder anderer Hausbewohner, wenn sie kaputt sind.“

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

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Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2025 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.