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JMD-Kalender Monat Mai:Willkommen in Zülpich: Misam aus Afghanistan

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Der erste Schritt zum Gewinnen ist das Verlieren.

„Ich habe bisher immer in einem Land gelebt, das nicht meine Heimat war. Die ersten 21 Jahre habe ich mit meiner Familie im Iran gelebt. Diese Zeit war oft schwierig, aber meine Eltern haben mich immer unterstützt, insbesondere bei meinem Studium. Ich hatte im Iran bereits vier Semester Elektrotechnik studiert. Dann musste ich mit meiner Familie fliehen, um in Europa Schutz zu suchen. Hier fühle ich mich wohl und hoffe, mein Studium erfolgreich abschließen zu können.

In meiner Freizeit sehe ich gerne Filme, koche oder gehe spazieren. Mein Traum ist es, Filme zu machen, die die Geschichten von Migrantinnen und Migranten erzählen. Ich glaube, dass eine gut erzählte Geschichte Verständnis und Empathie zwischen verschiedenen Gemeinschaften fördern und Missverständnisse abbauen kann.

Ich habe alles verloren und musste in Deutschland komplett von vorne anfangen. Doch ich glaube, dass man manchmal etwas verlieren muss, um etwas Neues zu gewinnen."

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

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Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2025 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.