Meine Geschichte? Deine Geschichte!

29.03.21, 08:20
Eva Rott
JMD Kalender_005

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote wie z.B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen zum Thema Bildung. Das zurück liegende Jahr 2020 ist geprägt von der Corona- Pandemie, in der zahlreiche integrationsfördernde Maßnahmen nicht oder vielfach nur sehr eingeschränkt angeboten wurden.

An dieser Stelle werden beispielhaft zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor 1-5 Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet.
Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch in Hinblick aus die Corona- Pandemie stellvertretend für viele andere junge Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind und sie mehr als bemüht sind, Deutschland in seiner
Vielfalt kennen- und verstehen zu lernen. Deutlich wird auch, dass individuelle Integrationsprozesse Zeit beanspruchen, von Rückschlägen begleitet und Feindseligkeiten erlebt werden. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch sehr motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen und wünschen sie sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird.

Vorgestellt wird auch das Team des JMD Euskirchen, die Kollegin des NRW- Projektes "Gemeinsam klappt´s – Durchstarten in Ausbildung und Arbeit" sowie die Fachbereichsleiterin "Jugendsozialarbeit" unserers Trägers, der KJA Bonn.

Die Corona- Pandemie erschwert Integrationsbemühungen zahlreicher zugewanderter und geflüchteter jungen Menschen – unser Jugendmigrationsdienst Euskirchen bleibt mit seinem Träger und seinen Kooperationspartnern immer besorgt, Kontakte zu den jungen Menschen während und über die Pandemiezeiten hinaus zu pflegen und deren Integrationsbereitschaft aufrecht zu erhalten.

Alle Geschichten sind Teil des jährlichen JMD-Kalenders des Jugendmigrationsdienstes Euskirchen.

Man sollte nicht nach Rasse, Religion oder Hautfarbe
unterscheiden

Josip Rajkovic, 18
Serbien | Euskirchen

 

„Mein Anfang in Deutschland war nicht einfach.
Als ich vor vier Jahren hierher kam, durfte ich zunächst nicht die Schule besuchen. Aber meine Tante hat sich sehr für mich eingesetzt und jetzt besuche ich nach einigem Hin und Her das Thomas-Eßer-Berufskolleg in Euskirchen.

Dort fühle ich mich wohl, hier werden alle gleich behandelt. Um im Unterricht besser mitzukommen, habe ich zusätzlich Deutschkurse besucht.
Ein guter Schulabschluss ist mir wichtig.
Danach möchte ich eine Ausbildung machen, vielleicht auch weiter Schule.

Der Online-Unterricht während des Lockdowns wegen Corona war für mich sehr schwer. Auch konnte ich in dieser Zeit keine Nachhilfe bekommen.

Ich spiele gerne mit Freunden Fußball und Basketball, aber das war in den letzten Monaten ja auch nicht immer möglich. 

An Deutschland gefällt mir die Kultur und dass es so viele Möglichkeiten gibt, durch Schule, Kurse und Ausbildung ein gutes Leben zu erreichen.“