Willkommen in Kall: Mayssam aus Syrien

15.04.24, 12:00
  • JMD-Euskirchen

Es ist wichtig, die Regeln im Land zu kennen.

„Ich bin 2015 mit meiner Familie nach Deutschland gekommen. Hier habe ich zunächst eine Hauptschule besucht, bin dann auf die Realschule gewechselt und habe im Sommer 2023 meinen Realschulabschluss bestanden. 

Zurzeit absolviere ich den Bundesfreiwilligendienst im KoBIZ Kreis Euskirchen. Dort lerne ich die verschiedenen Aspekte der Arbeit mit und für Flüchtlinge kennen. Ich arbeite sehr gerne mit Menschen und ich kenne die Probleme, die entstehen können, wenn man in ein anderes Land, in eine andere Kultur zieht. Auch wir hatten zu Anfang Probleme, weil wir die Regeln in Deutschland nicht kannten. Deshalb finde ich es wichtig, die Regeln den Menschen, die hier ankommen, einfach zu erklären. 

Mein Ziel ist es deshalb, zuerst die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen und dann in der Kreisverwaltung eine Ausbildung zu machen und dort zu arbeiten.“

Mayssam_JMD_Kalender_April (c) JMD Euskirchen/KJA Bonn

Zum Projekt: Der Jahreskalender des JMD Euskirchen

Nie gelingt Integration von heute auf morgen. Bei den jungen zugewanderten Menschen kommt es auf die individuelle Bereitschaft zur Integration an, bei der bereits hier lebenden Bevölkerung auf deren Aufnahmebereitschaft. Und sehr wichtig sind dabei immer zeitnahe passende Angebote, wie z. B. Deutschkurse, Sportangebote und Informationsveranstaltungen, z. B. zum Thema Bildung und Demokratieförderung. Die zurückliegenden vier Jahre waren geprägt von der Corona-Pandemie und der Flutkatastrophe mit Folgen in unserer Region. Wir lernten seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges zahlreiche junge Geflüchtete aus der Ukraine kennen, die wir in unsere Angebote unterstützend einbinden. Das gilt ebenso für junge Geflüchtete überwiegend aus Afghanistan, Syrien, diversen afrikanischen Staaten und für junge zugewanderte Menschen aus Ländern der Europäischen Union.

Mit diesem Kalender 2024 werden beispielhaft 12 zugewanderte oder geflüchtete junge Menschen gezeigt, die vor einigen Monaten oder Jahren in den Kreis Euskirchen gekommen sind. Sie werden vom Jugendmigrationsdienst (JMD) Euskirchen sozialpädagogisch begleitet. 

Sie haben den Mut, öffentlich ihr Gesicht zu zeigen und von ihren Wünschen und Hoffnungen, Sorgen und Ängste auch im Hinblick auf Krieg und Vertreibung stellvertretend für viele andere junge Zugewanderte und Geflüchtete zu berichten. Es wird deutlich, dass sie trotz Entbehrungen und Einschränkungen für ihre Aufnahme in Deutschland dankbar sind. Sie möchten Deutschland in seiner Vielfalt kennen- und verstehenlernen. Deutlich wird auch, dass ihre Integrationsprozesse Zeit beanspruchen. Sie werden von Rückschlägen begleitet und es werden leider auch Feindseligkeiten erlebt. Die abgebildeten jungen Menschen sind dennoch hoch motiviert und hoffnungsvoll, sich eine gute Zukunft in Frieden und Freiheit aufzubauen. Sie wünschen sich sehr, dass ihnen immer mit Respekt begegnet wird. Wir danken allen beteiligten Personen, die diesen Kalender ermöglicht haben.