Zeit für Meer

17.04.24, 09:00

KJA Bonn bietet erstmals „Zeit für Meer" für Mitarbeitende an

18 Mitarbeitende aus allen Fachbereichen der KJA Bonn traten in der vergangenen Woche eine gemeinsame Reise in den Norden Deutschlands an. Für vier Tage wurden sie von ihrer alltäglichen Arbeit freigestellt und durften etwas ganz Neues ausprobieren: Zeit für Meer – Exerzitienangebot für Mitarbeitende der KJA Bonn. Hinter dem sperrigen Begriff „Exerzitien“ verstecken sich Tage der Orientierung und Besinnung, um zur Ruhe zu kommen, zu reflektieren und sich mit der eigenen Person auseinanderzusetzen. Aber auch der Austausch mit anderen Teilnehmenden über Berufliches wie Privates findet an diesen Tagen seinen Platz.

Die Idee zu dem Angebot kam von den Mitarbeitenden selbst. Sowohl in den Leitungsrunden der Fachbereiche als auch bei den sogenannten „Spiri-Tagen" (Tagesveranstaltung, in denen der persönlich Glaube vorrangig thematisiert wird) wurde der Wunsch geäußert, die Arbeit mit der eigenen Person zu vertiefen. Daraufhin entwickelten Daniela Ossowski, Fachbereichsleiterin Katechese und Spiritualität, und Pfarrer Dr. Christian Jasper, Stadtjugendseelsorger in Bonn, zusammen mit den Mitarbeitenden ein kurzweiliges Programm, das neben geistlichen und spirituellen Akzenten auch sportliche und aktive Elemente beinhaltete. „Uns ging es vor allem darum, ein Angebot zu entwickeln, das (Frei-) Räume schafft. Den eigenen Gedanken, Sorgen und Gefühlen einen Ort zur Verfügung zu stellen, war das Ziel unserer Idee,“ so Ossowski. Dabei ginge es nicht darum, sich zwingend verbal mitzuteilen, sondern die Option und die Zeit zu haben, solche Gedanken und Emotionen zuzulassen und zu verarbeiten – für sich, zu zweit oder in der Gruppe.

Im Norden angekommen, setzte die Reisegruppe mit der Fähre über auf die Insel Langeoog. Die Freizeit- und Tagesstätte „Haus Meedland“ sollte für die nächsten vier Tage die Unterkunft sein. Der strahlende Sonnenschein bei der Ankunft versprach Erholung und Entspannung. Das Salz des nur wenige Meter entfernten Meeres lag in der Luft und lud zum ersten Durchatmen ein. In den folgenden Tagen unternahmen die Teilnehmenden einige Wanderungen am Strand und im Meer, setzten sich in der Großgruppe oder in Kleingruppen mit bestimmten Fragestellungen auseinander, lernten sich neu oder von einer anderen Seite kennen, genossen die Ruhe oder lauschten den Wellen.

„Das Programm der Exerzitientage überzeugte durch seine Leichtigkeit und Ungezwungenheit. Wir hatten stets die Möglichkeit in der gesamten Gruppe unterwegs zu sein oder uns auch mal auszuklinken. Ausgewählten Bibelstellen ermöglichten uns z. B. intensive Gespräche und eine innere Auseinandersetzung,“ erzählte Teilnehmerin Jutta Siebertz. Die Balance zwischen Glaubens- und Identitätsfragen konnte gut gehalten werden, sodass es entgegen den Erwartungen mancher nicht nur um religiöse Inhalte ging. Im Zentrum aller Fragen standen die Teilnehmenden mit ihren Meinungen und Erfahrungen.

Dass die Planung eines solchen Angebots sinnvoll war, äußerte sich am Abreisetag: Werden zu Beginn einer Reise die Koffer hektisch gepackt und die Packliste eifrig abgearbeitet, so entspannt und gelassen wurden die Habseligkeiten am Ende in die Taschen und Koffer verstaut. Mit neuer Energie ging es dann Richtung Heimat und am Montag wieder in den dienstlichen Alltag.